Das Jahr 1923 - In dieser Zeit politischer und wirtschaftlicher Instabilität beginnt in Deutschland der Siegeszug des Fußballsports. Besonders begeistert ist die damalige Jugend des 1. FC Nürnberg. So ist es nicht verwunderlich, dass sich auch in Holzfeld junge Leute fanden, die mit dem runden Leder angezogen wurden. Josef Karbach (Mattesse Jupp), aus dem Gasthaus Karbach, hatte in Boppard schon einige fußballerische Erfahrung gesammelt. Er gründete mit einigen anderen den Holzfelder Sportverein. In den Vereinsnamen nimmt man das Gründungsjahr mit hinein und das Ziel, das man sich setzt, zu siegen. Damit war der "Sportverein Viktoria 1923 Holzfeld" geboren.
Nun bestand zwar damals schon, ebenso wie heute, eine Fußballmannschaft aus 11 Spielern, aber dazu reichte es in Holzfeld am Anfang noch nicht. Die bescheidenen Holzfelder beließen es bei 7 oder 8 Spielern, denn mehr Mitglieder zählte der Verein noch nicht. Vielleicht wollten auch die Vereinsgründer die Nachbarschaft erst allmählich an die wahre Spielstärke des SV Holzfeld gewöhnen.
Der neue Verein erwies sich schon bald, aus der Not geboren, als meisterhafter Beherrscher einer Praktik, der sich heute noch viele Fußballclubs bedienen, nämlich der Anwerbung von auswärtigen Spielern. Man hatte wohl besonders gute Beziehungen zu Bopparder Fußballkreisen, und so brauchte man nur eine kurze Zeit bis man erstmals eine Fußball-Elf auflaufen lassen konnte.
Anfang der dreißiger Jahre kam eine besonders glückliche Verbindung zustande. Eine Reihe von Hirzenacher Sportfreunden fand den Weg zum Holzfelder Sportverein und wurde hier aktiv. Diese Verbindung bestand bis zum Anfang der achtziger Jahre.
Unterbrochen wurde der Spielbetrieb durch den 2. Weltkrieg. Der riss auch in den Reihen der Fußballfreunde tiefe Lücken. Doch wie das Leben nach dieser schweren Zeit weitergehen musste, so ging es auch bald wieder mit dem Fußballspiel los. Irgendwo ließ sich schon 1945 ein alter Ball auftreiben, und man begann wieder mit dem Spiel.
Im April 1946 kommt es zum ersten Nachkriegsspiel gegen den Erzrivalen aus Werlau. Die anfangs beschriebene Begeisterung für den "Club" zahlt sich aus, hatte man doch aus Begeisterung für die Nürnberger deren Vereinsfarben "Rot - Schwarz" gewählt, und an rotem Tuch herrschte kein Mangel.
In den ersten Nachkriegsjahren geht es dann allmählich aber steig aufwärts. Das Jahr 1946 schloss man mit nur 4 Siegen, 2 Unentschieden und 12 Niederlagen ab. 1947 ist die Bilanz schon positiv: 12 Siege, 5 Unentschieden und 7 Niederlagen. 1948 nimmt die Mannschaft zum 2. Male an der Meisterschaftsrunde teil und schafft den Aufstieg in die 1. Kreisklasse. Insgesamt verzeichnet man in diesem Jahr 22 Siege, 4 Unentschieden und 6 Niederlagen.
Wird fortgesetzt...